Die Friseuse
Die Wiedervereinigung bringt der arbeitslosen Friseuse Kathi König aus Berlin-Marzahn erst einmal kein Glück. Als ihr auch noch ein in Aussicht gestellter Job in einem Friseursalon im Einkaufszentrum abgesagt wird, weil die Salonchefin findet, dass die schwer übergewichtige Kathi ein nicht zumutbarer Anblick für ihre Kunden sei, platzt der vom Unglück Verfolgten der Kragen. Sie tritt den dornigen Weg durch die Instanzen von Behörden und Banken an, um sich ihren Traum von einem eigenen Salon in einem ehemaligen Asia-Imibiss zu erfüllen.
Mit Gabriela Maria Schmeide, Natascha Lawiszus, Ill-Young Kim, Christina Große, Rolf Zacher, Maria Happel, Maren Kroymann; Regie: Doris Dörrie
Kritiken
taz-Redakteur Wilfried Hippen schrieb: „'Schaff ick!' ist das Credo von Kathi König, der Heldin dieses Films, in dem davon erzählt wird, wie sie sich auch durch die widrigsten Umstände nicht kleinkriegen lässt. Gabriela Maria Schmeide verkörpert sie mit soviel Wärme und Witz, dass diese im besten Sinne des Wortes merkwürdige Person einem auch lange nach dem Film nicht aus dem Sinn geht. Mit ihrer permanent guten Laune, die oft ans Manische grenzt, aber (zumindest vom sicheren Abstand des Kinosessels aus) nie auf die Nerven geht, ist sie eine Seelenverwandte der Poppy in Mike Leighs Happy-Go-Lucky, der wohl auch ein wenig als Modell für diese Komödie gedient hat“.
Simone Andrea Mayer befand in ihrer Rezension auf n-tv.de, dass die „Geschichte einerseits unterhaltsam und leicht“ sei. Man dürfe lachen. „Dann ist sie auch noch spannend, weil Kathis Leben eine einzige Aneinanderreihung unglücklicher Umstände zu sein scheint. Doch ist der Film in den richtigen Momenten nüchtern und langsam genug, um aufzuzeigen, wie demütigend die Gesellschaft mit Menschen umgeht, die nicht einem idealisierten Bild entsprechen. Die Regisseurin zeigt ihre Hauptfigur auch in schwachen Momenten. Das ist der Moment, an dem es "Klick" macht beim Zuschauer. Man will wie diese Frau sein: So fröhlich, so würdevoll und vor allem so stark“.
Abini Zöllner von der Berliner Zeitung bezeichnete Die Friseuse als „gelungene Sozialkomödie, die die Menschen versteht, über die sie erzählt. Der Film ist ein Statement. Haus weg, Garten weg, Auto weg und der Mann auch. Das ist die Situation. Doch Kathi, überdies arbeitslos und alleinerziehend, nimmt ihr Schicksal mit erbarmungslosem Optimismus und rettet sich mit Ironie und Wortwitz über die schlechten Zeiten. Sie ist der Prototyp einer fröhlichen Anarchistin. Hier beweist sich die Drehbuchautorin Laila Stieler erneut als gute Beobachterin, die in Sprache und Stil genau weiß, welches Milieu sie gerade entwirft“.
Tobias Kniebe, Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung, befand, Dörrie habe mit Die Friseuse einen „Feelgood-Film über eine sehr dicke Frau gemacht, die sich im Plattenbau wohl fühlt. Ein bizarrer Fall von Autosuggestion. In einer Szene, in der ein knallbuntes Friseusen-Ballett seine gewaltig dimensionierten Brüste und Hintern zu alten Discoklängen kreisen lässt, schlägt das Ganze sogar in richtigen Gute-Laune-Terror um. In diesem Moment entstand in meinem Kopf eine bizarre Verschwörungstheorie: Was wäre, fragte ich mich, wenn dieser Film in Wirklichkeit gar nicht von Doris Dörrie ist, sondern von dem auch recht bekannten Filmemacher Andreas Dresen? Dann würde alles plötzlich Sinn ergeben.“
Auszeichnungen
Die Deutsche Film- und Medienbewertung verlieh dem Film das Prädikat wertvoll
Daten
Deutschland 2010
Laufzeit: 102 Minuten
freigegeben ab 0 Jahren
Bild: 16:9 (2,25:1) Farbe
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS 5.1)
Bonusmaterial
Interviews (14 Minuten); Blick hinter die Kulissen (ca. 3 Minuten); Darstellerinfos;
System
DVD
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