Das blaue Licht
Geniale Filme der umstrittenen Leni Riefenstahl
Von der Spitze des Monte Cristallo erstrahlt in Vollmondnächten ein geheimnisvolles, blaues Licht. Schon viele junge Männer haben sich aufgemacht, das Rätsel des Berges zu lösen, doch alle kamen bei der Suche ums Leben. Die abergläubischen Dorfbewohner geben dem Bergmädchen Junta (Leni Riefenstahl) die Schuld und fürchten sie als Hexe. Junta kennt als einzige den Weg zum blauen Licht, das von einer gewaltigen Kristallgrotte ausgeht. Eines Tages folgt ihr der Maler Vigo (Mathias Wieman) in die Berge und Junta gibt ihren Zufluchtsort preis. Doch Vigo verrät ihr Geheimnis und löst damit eine Katastrophe aus.
Mit Leni Riefenstahl, Max Holzboer, Beni Führer, Hans Schneeberger, Franz Maldacea, Mathias Wieman, Giuseppe Becce; Regie: Leni Riefenstahl mit Assistenz Béla Balázs
Hintergründe
Gustav Renkers Roman Bergkristall diente vermutlich als literarische Vorlage, hatten Arnold Fanck und Riefenstahl doch schon 1926 dessen Roman Heilige Berge als Der heilige Berg verfilmt.
Der ungarische Drehbuchautor und Filmtheoretiker Béla Balázs schrieb unter Mitwirkung des in diesem Film ungenannten sehr erfolgreichen Drehbuchautors Carl Mayer das Drehbuch, das auf einem Entwurf von Riefenstahl basierte. Riefenstahl übernahm auch die Produktion und überzeugte „ihren alten Verehrer, den Produzenten Harry Sokal„ 50.000 Mark zu investieren. Balázs kam mit in die Alpen, um bei der Regie zu helfen, besonders wenn Riefenstahl vor der Kamera stand. Hinter der Kamera experimentierte sie auch: auf Balázs’ Rat hatte sie von der Agfa einen neuen infrarot-empfindlichen Film erworben, welcher mit grünen und roten Filtern vor der Kameralinse kombiniert, den Himmel am Tag schwarz erscheinen lässt, so dass Nachtszenen am Tag ohne Scheinwerfer gedreht werden konnten.
Zurück in Berlin begann Arnold Fanck den Film zu schneiden, aber mit dem ersten Schnitt war Riefenstahl sehr unzufrieden, mit dem zweiten, an dem sie mitarbeitete, auch, dann nahm sie Fanck das Material weg, bis sie nach zwei Nervenanfällen ausschied, und „Fanck als Freund„ die Arbeit wieder übernehmen musste, bis es Auseinandersetzungen zwischen ihm und Carl Mayer gab.
„Leni Riefenstahl wird später in ihren Memoiren die Geschichte des Schnitts ‚ihres‘ Films anders erzählen. Fanck habe, ohne sie zu fragen, in einer Nacht den Film völlig umgeschnitten. ‚Was ich zu sehen bekam, war eine Verstümmellung. Was hatte Fanck mit meinem Film angerichtet! Ich habe nie erfahren, ob dies ein Racheakt war, oder ob er nur keine Beziehung zu dem Thema hatte.‘ Sie selbst habe, so behauptet sie nun, ihren Film gerettet, ihn allein aus tausend Röllchen neu geschnitten, bis ‚ein richtiger Film‘ daraus entstanden wäre.„
Die Rezeption in der Presse war zum großen Teil gut, sogar Carl Mayer wurde erwähnt, aber Arnold Fanck wurde schon im Vorspann nicht mehr genannt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verschwanden auch der Jude Béla Balázs und der Halbjude Harry Sokal aus dem Vorspann.
Das Negativ des Films war nach Ende des Krieges von den Franzosen beschlagnahmt worden, aber aus Resten, die die Amerikaner Riefenstahl gaben, konnte sie den Film 1950 rekonstruieren. Diesmal reklamierte sie Regie, Drehbuch und Schnitt für sich selber, der schon am 17. Mai 1949 in Budapest gestorbene Béla Balázs wurde für seine Mitarbeit am Drehbuch genannt. Carl Mayers Verdienste um das Drehbuch, Arnold Fanck, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für den Schnitt verantwortlich war, und der Produzent Harry Sokal blieben unerwähnt.
Die Fassung von 1950 ist mit 80 (oder in einer anderen Fassung 73) Minuten kürzer als die 86-minütige Originalfassung, weil die moderne Rahmenhandlung nicht wiederhergestellt wurde.
Auszeichnungen
Silbermedaille auf dem Filmfestival in Venedig.
Daten
Deutschland 1932
Laufzeit: 79 + 67 Minuten
freigegeben ab 12 Jahren
Bild: 4:3 (1,20:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsch: Dolby Digital 1.0 Mono
Bonusmaterial
Premierenfassung und Fassung von 1952, Biografie mit Produktionsnotizen (Texttafeln), Trailer
System
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Zustand
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