Der Reichseinsatz
Zwangsarbeit im Dritten Reich
Eine Dokumentation von Wolfgang Bergmann
Im Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland auf nahezu jeder Baustelle und jedem Bauernhof, in jedem Industriebetrieb und auch in Privathaushalten Zwangsarbeiter ausgebeutet: Männer, Frauen und Kinder. Im Herbst 1944 waren 8 Millionen Ausländer in Deutschland tätig - damals 30 % der Bevölkerung.
Aus 26 Ländern wurden sie zuerst als "Gastarbeitnehmer" angelockt, dann auch offener Straße verhaftet, später als Kriegsgefangene und KZ-Internierte ins Reich verschleppt. Jeder sah sie arbeiten und leiden, doch nach dem Krieg wollte niemand von Ihnen gewusst haben.
Anders als die Wochenschau von 1942 propagiert, spielen deutsche Frauen in der Rüstungsindustrie keine große Rolle, dafür aber ausländische Arbeiter. Im Herbst 1944 sind acht Millionen Ausländer in Deutschland beschäftigt. 30 Prozent der werktätigen Bevölkerung damals. Heute sind es zehn Prozent. Niemals zuvor und niemals danach hielten sich so viele Fremde in Deutschland auf. Aus 26 Ländern wurden sie, wie man sagte, ins "Reich verbracht". Ohne diese Zwangsarbeiter wäre Deutschlands Krieg schon 1942 zu Ende gewesen.
Fritz Sauckel, Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz, Frühjahr 1944: "Von den fünf Millionen ausländischen Arbeitern, die nach Deutschland gekommen sind, sind keine 200.000 freiwillig gekommen."
O-Ton Deutsche Wochenschau 1941: "Die Gefangenen aus den Durchbruchs- und Umfassungsschlachten in der Ukraine werden in großen Lagern gesammelt. Diese stumpfsinnigen Horden aus den Steppen Innerasiens werden heute von der englischen Plutokratenclique als Verteidiger der europäischen Zivilisation und Kultur gefeiert..."
Der Film zeigt aus der Perspektive der Täter und der Opfer, wie sich das System des Arbeitseinsatzes historisch entwickelte:
Anwerbung von Freiwilligen, Verschleppung, rassistische Unterdrückung, Sklavenarbeit.
Archivmaterial aus zehn Ländern wurde zusammengetragen. Der Autor suchte Zeitzeugen in acht europäischen Staaten auf, einige von ihnen berichten im Film über ihre Erfahrungen. Zwangsarbeiter in Deutschland, sie waren für jeden sichtbar und wie selbstverständlich im Alltagsbewusstsein verankert, Verantwortung und Schuld wurden dennoch verdrängt und vergessen. Ohne direkte aktuelle Bezugnahmen werden Wurzeln von Ausländerfeindlichkeit sichtbar.
Kritiken
"Historische Dokumente stehen neben Wochenschauaufnahmen: Zeugnisse überlebender Zeitzeugen neben den menschenverachtenden Erlassen der NS-Führung. Die Schauplätze von damals werden nicht nur vage illustrativ ins Bild gerückt, sondern präzise beschrieben."
Frankfurter Rundschau
"Diese Dokumentation gibt den Menschen eine Stimme, denen sie genommen wurde."
"Die klassische Dokumentation macht das Schweigen der Täter höftbar."
FAZ
Auszeichnungen
Prädikat wertvoll
Daten
Deutschland 2011
Laufzeit: 117 Minuten
freigegeben: ab 16 Jahren
Bild: 4:3 Farbe, teilw. Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsch Mono
Untertitel: teilw. Deutsch
System
DVD
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