Die goldene Stadt
Aus der Reihe: "Deutsche Filmklassiker"
Anna (Kristina Söderbaum) wächst bei ihrem strengen Vater Melchior (Eugen Klöpfer) auf, einem reichen Bauern, zu dessen Grund ein großes ungenutztes Moor gehört. Er möchte sie mit dem Großknecht Thomas (Rudolf Prack) verheiraten. Doch Anna denkt voller Sehnsucht an die goldene Stadt Prag. Ingenieur Leidwein (Paul Klinger) unterstützt durch seine Schwärmerei diesen Traum und muss deswegen den Hof verlassen. Als Anna ihm nach Prag folgt, vertraut sie sich dort zunächst ihrem Vetter Toni (Kurt Meisel) an, der sie verführt, um an den Hof des Vaters zu kommen. Als sie ein Kind erwartet, kehrt sie zurück. Der Vater ist aber inzwischen mit der Wirtschafterin Maruschka (Liselotte Schreiner) verlobt, die Anna loswerden will. Sie wird enterbt und sucht den Tod im Moor.
Mit Kristina Söderbaum, Eugen Klöpfer, Annie Rosar, Dagny Servaes, Paul Klinger, Kurt Meisel, Rudolf Prack, Liselotte Schreiner, Hans Hermann Schaufuß; Regie: Veit Harlan
Kritiken
„Der Mythos von Blut und Boden bestimmt diesen Film; den kernigen Bauern werden die verderbten Städter gegenüber gestellt und der Tscheche Toni, der Ausländer, diskreditiert.“
Christa Bandmann, Joe Hembus: Klassiker des deutschen Tonfilms.
„Harlan drehte nach dem Bühnenstück – Der Gigant – von Richard Billinger ein optisch hervorragendes Melodram, in dem trübe Mystik, Blut- und Boden-Ideologie und die Diskriminierung – slawischer Untermenschen – eine unselige Verbindung eingehen. Auch die nach 1945 in den bundesdeutschen Kinos angebotene gekürzte Fassung konnte die NS-Tendenz nicht verleugnen.“
Lexikon des internationalen Films. (rororo-Ausgabe von 1987)
"Harlans Agfacolor-Film 'Die goldene Stadt' (1942) ist ideologisch fragwürdiges Material unter der Oberfläche eines glatten Melodrams."
Prisma (abgerufen am 5. Juli 2021)
"Nach »Frauen sind doch bessere Diplomaten« war Veit Harlans Melodram »Die goldene Stadt« der zweite lange deutsche Farbfilm und einer der größten Filmerfolge der NaziZeit, mit heute unvorstellbaren 31 Millionen Kinobesuchern. Auch im Nachkriegsdeutschland, wo er nach anfänglichem Verbot leicht geschnitten wieder lief, fand er neue Fans...
Doch selbst wenn die ideologischen Töne nicht so drastisch ausfallen wie in Harlans Jud Süß, ist die aufwendig produzierte und handwerklich brillante Tragödie in Agfacolor von nationalsozialistischer Weltsicht imprägniert: Die Geschichte der Bauerntochter (Kristina Söderbaum) von der Moldau, die der Verführungskraft des goldenen Prag erliegt, Vater und Verlobten zurücklässt, in der Stadt in schlechte Gesellschaft gerät und schließlich, schwanger und vom Vater enterbt, »ins Moor geht«, schwelgt in Blut-und-Boden-Motiven von der Treue zur heimatlichen Scholle und der Verderbtheit der Stadt. Blanker Rassismus prägt die Darstellung der tschechischen Bevölkerung: lauter windige, habgierige Intriganten und Verführer.
Glücklicherweise trägt die neue Blu-ray-Edition der kürzlich von der Murnau-Stiftung rekonstruierten Fassung diesen Abgründen Rechnung...
Eine ähnliche wissenschaftlich-kritische Aufbereitung wäre auch für weitere Editionen von NS-Filmen wünschenswert..."
epd-film
Daten
Deutschland 1942
Laufzeit: 104 Minuten
freigegeben: ab 16 Jahren
Bild: 4:3 Farbe
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Mono)
System
DVD
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