Friedrich Schiller
Triumph eines Genies
Der junge Schiller, dessen Leidenschaft dem Schreiben und Dichten gilt, muss unter Zwang auf die Militärakademie, dem ganzen Stolz des Herzogs von Württemberg. Über den militaristischen Alltag mit Zucht und Drill empört sich Schiller. Gespräche, Auseinandersetzungen oder gar Kritik werden unterdrückt, was für den jungen Rebellen unerträglich ist. Abgestoßen von dieser Brutalität schreibt er sein Drama ,Die Räuber", dass er später anonym veröffentlicht. Die Uraufführung in Mannheim wird ein großer Erfolg. Doch nach einer offenen Aussprache mit dem Herzog fällt er in Ungnade und muss das Land verlassen.
Mit Horst Caspar, Hannelore Schroth, Heinrich George, Lil Dagover, Eugen Klöpfer, Paul Dahlke, Paul Henckels; Regie: Herbert Maisch
Kritiken
„Der kunstvoll inszenierte Film mit Starbesetzung entzweit auch heute noch die Filmkritiker: während die einen darin einen Protest gegen die Unterdrückung 1940 sehen, finden andere in der Figur der genialen großen Deutschen Friedrich Schiller die Ideologie der Nationalsozialisten wiedergegeben.“
Deutsches Filminstitut
Die Filmkritik suchte vorwiegend nach einer Erklärung, wie es möglich war, dass während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur Friedrich Schiller ohne Scheu als Rebell gegen die Obrigkeit seiner Zeit dargestellt wurde. Man sah einerseits eine Vereinnahmung Schillers als Vorgänger des „Genies“ Hitler, andererseits suchte man aber auch nach versteckter Kritik an der Naziherrschaft.
So konstatierte Thomas Kramer für Reclams Lexikon des deutschen Films, es handele sich um einen sorgfältig inszenierten Film über Schiller und seinen freiheitsliebenden Geist. Wie anderen Geniefilmen sei ihm die Funktion zugekommen, „deutsche Übermenschen zu stilisieren, die in der NS-Ethik Rechte besaßen, die dem Rest der Bevölkerung nicht zustanden.“ Dadurch sollten Parallelen zu Adolf Hitler hervorgerufen werden. Allerdings sei diese erwünschte Tendenz u. a. von Klöpfer und Caspar, „der Schiller als rebellischen Hitzkopf zeichnete“, hier wiederholt unterlaufen worden.
Heynes Filmlexikon nennt Friedrich Schiller eine merkwürdige „Mischung aus Freiheits- und Volkspathos“, in der hoch das Lied vom Übermenschen klinge, so dass der Film für die Nazis staatspolitisch wertvoll gewesen sei.[2]
Auch der katholische Film-Dienst wies auf die sorgfältige Regie und bedeutende Besetzung hin, durch die der Film „eine merkwürdige politische Ambivalenz zwischen dem aufrührerischen „in tyrannos“ und dem Geniekult der nationalsozialistischen Ideologie“ zeige.
Erwin Leiser wies darauf hin, dass „ein oberflächlicher Betrachter vielleicht der Versuchung“ erliege, „in diesem Film einen Aufruf zur Meinungsfreiheit zu sehen“. Tatsächlich werde aber dabei verkannt, dass der Film nicht gegen den Herzog Partei ergreife, der als Herrscher mit allen Rechten gegenüber seinen Untertanen ausgestattet sei, dem es aber an dem visionären Genie von Schiller mangele, für den daher der Logik des Films nach andere Regeln gelten müssten. Der Autor der Räuber sei dem Film nach der Vorläufer des Verfassers von Mein Kampf. Einem Zitat aus einer zeitgenössischen Rezension aus dem Illustrierten Film-Kurier, in dem u. a. die „übermenschliche Gewalt“ der Genius-Stimme in Schiller erwähnt wird, lässt Leiser eine rhetorische Frage folgen: „Wer denkt hier nicht an den Augenblick, in dem Hitler seine Berufung spürt und Politiker wird?“
Auszeichnungen
Daten
Deutschland 1940
Laufzeit: 104 Minuten
freigegeben: ab 12 Jahren
Bild: 4:3 (1,33:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 1.0)
Bonusmaterial
Biografien, Bildergalerie
System
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