Große Freiheit Nr. 7

Erster Agfa-Farbfilm der Terra. Er durfte nach der Zensur im Nazi-Deutschland nicht gezeigt werden und wurde erst 1945 von den Alliierten freigegeben.
Die Matrosen Fiete (Gustav Knuth), Jens (Günther Lüders) und Karl (Helmut Käutner) sind gemeinsam mit dem großen Hannes (Hans Albers) auf der 'Padua' zur See gefahren. Als sie in Hamburg vor Anker gehen, statten sie ihrem alten Freund einen Besuch ab. Hannes ist jetzt Stimmungs-Sänger im 'Hippodrom' auf St. Pauli. Gerne denkt er an die schöne Zeit auf See zurück. Doch auch im 'Hippodrom', wo es rauh aber herzlich zugeht und Liebe und Alkohol groß geschrieben werden, fühlt sich der Mann mit dem goldenen Herzen und der unverwechselbaren Stimme wohl. Kurz nach der Wiedersehensfeier jedoch stirbt Hannes Bruder. Auf dem Sterbebett bittet er ihn um einen Gefallen: Hannes soll sich um seine Braut Gisa (Ilse Werner) kümmern, die er einst sitzen ließ. Hannes holt Gisa zu sich nach Hamburg, doch die Begegnung droht den starken Mann aus der Bahn zu werfen. Obwohl Gisa Interesse an ihm zeigt, kann Hannes sich nicht entscheiden. Erst als er sie an den jungen Werftarbeiter Willem zu verlieren droht, merkt er durch seine Eifersucht, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlt. Seine drei ehemaligen Kollegen versuchen währenddessen, Hannes zu überreden, wieder mit ihnen zur See zu fahren. Er muss sich entscheiden.
Mit Hans Albers, Ilse Werner, Hans Söhnker, Hilde Hildebrand, Gustav Knuth, Günther Lüders, Helmut Käutner; Regie: Helmut Käutner und Richard Niclas
Kritiken
Ursprünglich war der Film vom Propagandaministerium als Würdigung der deutschen Handelsmarine eingeplant und genehmigt worden. Es wurde bemängelt, dass der Film keine „deutschen Seehelden“ zeige. Vgl. auch Hamburg-Hymne. Goebbels vermutete Hintergedanken bei Käutner, der schon mehrere Konflikte mit den NS-Machthabern gehabt hatte, wegen des ursprünglich angedachten Titels Große Freiheit. Der Film wurde dann in Große Freiheit Nr. 7 umbenannt. Seine Akteure (betrunken, rauchend, sich prügelnd, mit außerehelichen Liebesverhältnissen) entsprachen nicht dem offiziellen Idealbild von deutschen Frauen und Seeleuten. Goebbels hatte zuvor schon durchgesetzt, dass die Hauptfigur „Hannes“ und nicht „Johnny“ heißen soll. Er fand auch, der Film sei zu schwermütig, unterstrichen durch die Musik, wie Beim ersten Mal, da tut’s noch weh, oder könne gar politische Anspielungen enthalten, wie in La Paloma die Worte „… einmal wird es vorbei sein (sic!)“. Großadmiral Karl Dönitz empfand den Film sogar als „wehrkraftzersetzend“
Freddy Albers
„Der Hauch von Melancholie und Resignation, der auf dem Film liegt, und sein poetischer Realismus machen den Film zu einem Kunstwerk.“
Christa Bandmann/Joe Hembus: „Klassiker des deutschen Tonfilms
„Deftiges Seemannsgarn verbindet sich mit nüchternem Realismus und heftigen Gefühlen, authentischer Atmosphäre und einem Hauch von Resignation. Der straff inszenierte Film zeigt Albers als Schauspieler und Sänger von seiner besten Seite. (…) Guter alter Kintopp, farblich reizvoll in Agfacolor gestaltet.“
Lexikon des internationalen Films
Daten
Deutschland 1944
Laufzeit: 106 Minuten
freigegeben: ab 6 Jahren
Bild: 4:3 (1,3,33:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsch (Mono)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bonusmaterial
Kurzbiografie Hans Albers; Filmografie Hans Albers; Liederanwahl, Einleger mit Kapitelübersicht
System
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