Liebe in der Stadt
Arthaus Retrospektive 1953
Kurzfilme aus dem Jahre 1953 mit sieben Geschichten von den sechs Regisseuren Antonioni, Fellini, Lattuada, Lizzani, Maselli, Risi und Zavattin Sie gehören zu den Gründungsfilmen des cinéma vérité.
1. Bezahlte Liebe
Regisseur Lizzani wendet sich in diesem Film dem Thema Prostitution zu.
11 Minuten
2. Selbstmordversuch
Michelangelo Antonionis Kurzfilm Tentato suicidio untersucht und dokumentiert die Umstände, die Menschen zu Selbstmordversuchen treiben. Auch in diesem Film stehen Frauen im Mittelpunkt, deren Unglück auf eine gescheiterte Liebe zurückzuführen ist.
22 Minuten
3. Paradies für drei Stunden
Dino Risi beschreibt in seinem Stück das Umfeld von Tanzlokalen in den Vorstädten, die sonntags von 15 bis 18 Uhr von jungen Leuten besucht werden. Für viele Teilnehmer gilt dieser Zeitabschnitt der Woche als „paradiesisch“: Hausangestellte in Gesellschaft von Soldaten und tanzverrückten jungen Männern erholen sich von ihren Pflichten. Verschiedene zeitgenössische Tanzstile werden durchgeführt (etwa Tango oder Boogie Woogie). In diesem Film tritt Luisella Boni auf.
11 Minuten
4. Ehevermittlungsdienst
Federico Fellinis Film ist eine Untersuchung über Heiratsagenturen.
16 Minuten
5. Geschichte der Katarina
Francesco Maselli und Cesare Zavattini zeigen eine mittellose Mutter, die ihren Sohn aussetzt, um ihn am nächsten Tag reumütig von den Nonnen zurückzuholen, die das Kind von der Straße gerettet haben.
Dies ist der konventionellste der sechs Filme; seine Ursprünge sind eindeutig in der literarischen Tradition des Verismo des 19. Jahrhunderts zu sehen.
27 Minuten
6. Italiener schauen
Der Film Gli italiani si voltano von Alberto Lattuada entsteht aus der Perspektive einer Art „versteckter Kamera“ in den Straßen Roms; überwiegend werden die Reaktionen von Männern zeigt, die auf vorübergehende schöne Mädchen reagieren. Die Männer reagieren teilweise ordinär, teilweise fasziniert und folgen den Frauen sogar. Ein Autofahrer verliert die Kontrolle über sein Auto und kollidiert mit einem anderen. Lattuadas Film mag für ein heutiges Publikum unangenehm sein, aber er erinnert an ein Italien des Hinternkneifens und der Buhrufe.
14 Minuten
Kritiken
Die Filmanthologie galt als gewagt und mutig, weil viele Tabus darin gebrochen wurden. Die Reflexionen von Prostituierten werden ernst genommen, Obdachlose nüchtern geschildert, und es kommt das Elend der angeblich modernen Vorstadt deutlich zum Ausdruck. Die noch häufigen Kriegsschäden in Rom fallen auf, noch acht Jahre nach Kriegsende. Vor allem Zavattinis Film zeigt ein Rom, dessen Bausubstanz und Wirtschaft noch weitgehend zerstört sind. Die Bevölkerung Roms haust in ärmlichen, beengten Unterkünften.
Gino Moliterno: Historical Dictionary of Italian cinema. 2. Auflage. Lanham, Maryland
Die Filme verwendeten beliebte Mittel der Neorealisten: Laienschauspieler, die ohne „professionelle“ Veränderung oder Schulung sprechen. Er wurde vor Ort gedreht, nicht im Studio. Gezeigt werden unerwartete, bislang unbekannte und daher faszinierende Aspekte des Alltags in Rom. Von Hollywood-Glamour ist in den Filmen keine Spur. Die Kurzfilmsammlung ist auch bemerkenswert, weil er Frauen in Problemlagen in den Vordergrund stellt. Sogar die Katarina, die ein Kind verlassen hat, gewinnt Verständnis und Sympathie.
Daten
Italien 1953
Laufzeit: siehe Inhaltsangaben
freigegeben ab 12 Jahren
Bild: 4:3 (1,33:1)
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital Mono), Italienisch (Dolby Digital Mono)
Untertitel: Deutsch
System
DVD
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