Majestät brauchen Sonne
Wilhelm II. - Der erste deutsche Medienstar
Deutschlands letzter Kaiser Wilhelm II. wurde im Volksmund "Wilhelm der Plötzliche" genannt. Für die Abkürzung I.R. (Imperator Rex) erfanden die Bremer "Wilhelm immer reisefertig". Alljährlich besuchte er mit seinem eigenen Hofzug über 100 Städte. Auf seiner Staatsyacht "Hohenzollern" durchkreuzte er mit großem Gefolge im Frühjahr das Mittelmeer und im Sommer die norwegischen Fjorde.
Damals brauchten die Kameramänner Sonne, um Majestät bei seinen pompösen Auftritten ins rechte Licht setzen zu können. Es hatte Kaiserwetter zu herrschen!
Peter Schamoni nähert sich dem "brillantesten Versager der Weltgeschichte", wie ihn sein Vetter King George V. nannte, aus kunst- und filmhistorischem Interesse, beschreibt ihn als zerrissenen Menschen, nicht nur als preußisches Militär-Monster.
Dokumentarfilm von Peter Schamoni mit den Stimmen von Mario Adorf und Otto Sander
Kritiken
Die Zeit nannte den Film „eine Sensation. Man sitzt 95 Minuten lang ungläubig staunend davor. Begriffe beleben sich mit Anschauung, historische Interpretationen füllen sich mit Fleisch und Blut.“
Für den film-dienst war "Majestät brauchen Sonne" ein „sehr unterhaltsamer, sorgfältig zusammengestellter Film, der nachvertont und mit ironisierendem Kommentar versehen wurde und auf psychologischer Ebene viel vom Wesen des Kaisers und seiner Epoche offenbart. Als zeitgeschichtliche Dokumentation ist er indes kaum von Wert, da die historischen Zusammenhänge bis auf wenige Andeutungen ausgeblendet werden und besonders die Rolle Wilhelms im Ersten Weltkrieg heruntergespielt wird.“
Die Frankfurter Rundschau konstatierte, dass Schamoni im Film „das Rätselhafte, mitunter Bizarre dieses Herrschers ins Zentrum [stellt.“ Der Film sei ein „eigenwilliger Filmessay, der Wilhelm II. als nervös Getriebenen und bis zur Lächerlichkeit Eitlen ebenso zeigt wie als neugierigen Modernisten und fehlgeleiteten Künstler. So wird das eindimensionale Bild um viele Facetten bereichert.“
Schamoni gelang mit dem Film laut Darstellung in der Frankfurter Rundschau „mit Leichtigkeit, stellenweise Humor und genügend Distanz eines der originellsten Dokumentationsprojekte der letzten Jahre“.
Auszeichnungen
Majestät brauchen Sonne"" wurde 2000 mit dem Produzentenpreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet.
Die Filmbewertungsstelle vergab für den Film das Prädikat „wertvoll“. Die Jury begründete die Prädikatsvergabe unter anderem damit, dass „diese Fundgrube von Bildern schon als archivarische und kompilatorische Leistung ein Prädikat verdient“ habe.
Daten
Deutschland/Niederlande 1999
Laufzeit: 101 Minuten
freigegeben ab 0 Jahren
Bild: 16:9 (1.78:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Bonusmaterial
"Wilhelm, der Plötzliche" - 45 Minuten TV-Gespräch zwischen Alexander Kluge und Peter Schamoni, zusätzliche Szenen, Trailer, Presseheft als PDF-Datei im ROM-Teil.
System
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