Martina
Der Film von Arthur Maria Rabenalt aus dem Jahre 1949 behandelt das Drama einer jungen Frau im Nachkriegsdeutschland. Der Krieg und seine Folgen haben sie aus der Bahn geworfen. Völlige Entwurzelung ist die Folge. Allein gelassen und ohnmächtig landet Martina in der Prostitution. Erst als es schon fast zu spät ist, findet sie Hilfe bei ihrer Schwester Irene, der Nervenärztin. Martina beginnt eine Psychoanalyse – die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Suche nach den Ursachen von Martinas Getriebensein.
Der Film thematisierte aber auch einen Umstand, der vor allem von der US-Besatzungsmacht, an deren Militärpräsenz laut alliierter Militärzensur nicht der Hauch einer Kritik geübt werden durfte, kritisch beäugt wurde: die ständige Umgehung des Fraternisierungsverbots.
Die junge Flakhelferin Martina (Jeanette Schultze) gerät gegen Ende des Zweiten Weltkriegs an einen Zuhälter. Sie schafft für ihn an, landet vor dem Jugendgericht und schließlich in einer Besserungsanstalt. Dort trifft sie ihre ältere Schwester Irene (Cornell Borchers) wieder. Die Freude ist groß, aber das Verhältnis schwierig. Martina spannt der Schwester den Bräutigam (Siegmar Schneider) aus. Doch sie bereut und weiß sich nicht anders zu helfen als auszureißen. Als sie zurückehrt, wird sie Zeugin eines Mordes und flüchtet erneut. Mehr und mehr verrennt sich Martina in die Idee, selbst die Mörderin zu sein.
Mit Jeanette Schultze, Cornell Borchers, Siegmar Schneider, Albert Hehn, Werner Hinz; Regie: Arthur Maria Rabenalt
Kritiken
Der Film fand in der damaligen wie heutigen Presse beträchtliche Beachtung.
Die Wiener Filmzeitung zählte den Film zum „Interessantesten, was die deutsche Produktion nach dem Kriege hervorgebracht hat.
„Nach der Flucht aus einer Besserungsanstalt kommt ein Mädchen bei seiner Schwester, einer Nervenärztin, unter. Es freundet sich mit dem Verlobten der Schwester an, leistet aber Verzicht und geht zurück in die Anstalt. Nach der Entlassung gerät sie zunächst auf die schiefe Bahn. Ein sentimentaler Film aus dem Nachkriegskino.“
Lexikon des internationalen Films
„Die Drehbuchautorin Grete Illing und Regisseur Rabenalt wollten mit der Titelgestalt den "Vamp 1949" kreieren. Martina sollte der Vamp werden mit bürgerlicher Vergangenheit, mit der sentimentalen Sehnsucht nach Eltern und dem hübschen Haus. Durch Jeanette Schultzes photogenes, unverbrauchtes Gesicht blieb die Absicht erkennbar. Der Starentdecker Rabenalt brachte noch ein neues Gesicht auf die Leinwand: Cornell Borchers, einen blonden Irene-von-Meyendorff-Typ. Der Gegensatz zwischen der feurigen Jeanette und der kühlen Cornell wirkte reizvoll. Noch ein Plus konnte der Film für sich verbuchen. Er wurde als einziger Comedia-Film im blockierten West-Berlin gedreht.“
Der Spiegel
„Das Thema des Films wühlte damals insbesondere den männlichen Teil der deutschen Bevölkerung auf: das „Fräulein-Problem“. Fräuleins, das waren die Frauen, die sich trotz Fraternisierungsverbot mit den Soldaten der Siegermächte einließen. Selbst der Bischof von Passau empörte sich auf der Kanzel über „deutsche Mädchen“, die sich „fremden Soldaten in dirnenhafter Weise förmlich aufdrängen“. Dass Martina ein „Ami-Flittchen“ ist, wird – wohl mit Rücksicht auf die alliierte Zensur – nur angedeutet. Einmal steigt sie zu einem Freier in einen Cadillac.“
Trümmerfilme: "Auferstanden aus Archiven" in: Der Tagesspiegel
Daten
Deutschland 1949
Laufzeit: 86 Minuten
freigegeben: ab 16 Jahren
Bild: 4:3 (1,37:1) Schwarzweiß
Ton/Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bonusmaterial
Bonus-Dokumentation, deutscher Kinotrailer, Plakate und Aushangfoto-Galerie, Trailershow
System
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