Die Malerei des flämischen Barock

DVD Die Malerei des flämischen Barock
DVD Die Malerei des flämischen Barock

Europa im Spiegel der Kunst

Eine Einführung in die Kunstgeschichte
Meisterwerke - Malstile - Bildinterpretationen

»1580-1680«
Im Gegensatz zu der klassizistischen Form des Barock in Frankreich, die sich stärker an die Zeichnung hält, weist die flämische Malerei des 17. Jahrhunderts feine differenzierte Farbabstufungen auf. Die Wirkung der Farben steht im Vordergrund. Unübersehbar ist der Einfluss des katholischen Italiens. Die flämischen Maler übernehmen und verarbeiten den italiensichen Stil, was besonders bei der Lichtregie oder Verteilung der Volumina zum Ausdruck kommt. Sie nehmen so eine herausragende Stellung innerhalb der Barockmalerei ein.

Unbestrittener Begründer und Hauptmaler des flämischen Barocks ist Peter Paul Rubens. Fern von seiner eigentlichen Heimatstadt Antwerpen - seine Eltern waren in Folge der Unruhen ausgewandert - wurde Rubens 1577 in Siegen geboren. Nach dem Tod des Vaters kehrt er mit der Mutter um 1588 nach Antwerpen zurück und beginnt eine Malerlehre. Von 1600 bis 1608 hält sich Rubens in Italien auf. Vorbilder sind für ihn die Künstler der Spätrenaissance: der Venezianer Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto, der oberitalienische Maler Correggio und der römische Maler Caravaggio, die mit ihrer Hell-Dunkel-Malerei zum Frühbarock überleiteten. Nach Rubens Rückkehr nach Antwerpen im Jahre 1609 entstehen bis zu seinem Tod 1640 über 1000 Gemälde mit Themen aus der Mythologie, der Religion und dem Volksleben.
Rubens ist der unbestrittene Vertreter der gegenreformatorischen neukatholischen Malerei und der wichtigste Barockmaler. Seine Bilder übertreffen in ihrer Dynamik sogar noch jene von Michelangelo. Seine Schüler sind Anthonis van Dyck, der sich vor allem mit Porträts einen Namen macht, und Jacob Jordaens, dessen Auftraggeber aus dem mittleren Bürgertum, aus dem Bauern- und Handwerkerstand stammen und sich Bilder von derben Volksszenen wünschen. Adriaen Brouwer, Pieter Bruegel und David Teniers der Jüngere, zeigen ebenfalls eine Vorliebe für volkstümlich-derbe Bauernszenen. Cornelis de Vos ist neben van Dyck der bekannteste Vertreter der flämischen Porträtmalerei. Jan Bruegel, ein Sohn des bekannten Pieter Bruegel, begründet die Blumenmalerei, die 70 Jahre später Jacob van Walscapelle fortsetzt. Joos de Momper und Jan Siberechts haben sich der Landschaftsmalerei verschrieben.
Einen großen Aufschwung nimmt im Barockzeitalter die Tiermalerei, wobei sich in den Niederlanden flämischer und holländischer Stil kaum unterscheiden. Melchior de Hondecoeter wird durch seine Vogel- und Flügelbilder bekannt. Im protestantischen, inzwischen unabhängigen Holland entwickelt sich unter Führung von Rembrandt zur gleichen Zeit die eigenständische holländische Malerei, die sich allerdings im Stil erheblich von der flämischen unterscheidet.
Nach 100 Jahren klingt Ende des 17. Jahrhunderts die flämische Barock-Malerei aus.

Laufzeit ca. 27 Minuten + Bonusmaterial
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